Iren sind, das ist allgemein bekannt, ein eher wetterfester Schlag Mensch. Eine noch etwas wasserdichtere Sorte sind die Surfer, die im Winter vor der irischen Küste Surfen.
Wassertemperaturen von – im besten Fall – 6 Grad, starke Winde und extreme Brandung sind keine einsteigerfreundlichen Bedingungen. Und dennoch wagen sich an guten Tagen bis zu einem Dutzend Surfer an den Strand der nordirischen Kleinstadt Portrush, rund zwei Autostunden nördlich von Belfast. Der `East Strand´ ist ein beliebtes Ziel für Wellenreiter aus ganz Nordirland. Manchmal verirren sich sogar Touristen vom Kontinent in das kleine Küstenstädtchen. Im allgemeinen bleibt man aber unter sich und trifft sich bei guten Bedingungen nach Feierabend oder in der Mittagspause zum Surfen. Ein Board hat hier schliesslich fast jeder im Schrank.
Warum man sich bei diesen widrigen Bedingungen ins kühle Nass wagt, ist schnell erkärt: Für gute, surfbare Wellen braucht man weit draussen auf dem Nordatlantik rauhere Bedingungen als sie im Sommer herrschen. Die Winterstürme vor der Küste bilden damit eine ideale Kinderstube für die Brecher wie sie an einem Spot wie dem `East Strand´ gelegentlich auftreten. Dann zeigt sich die irische See von ihrer unwirtlichen Seite und spuckt einen nach einem Schleuderwaschgang im grünlich schimmernden Wasser wieder an Land.
Eine Geschichte über die Surfer von Portrush und die Landschaft in der sie leben. Unveröffentlichte Hochschularbeit.